Krippenbummel | aus Darmstadt | 1-2008 |
Jährlich am 1. oder 2. Sonntag nach Neujahr veranstaltet die
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Darmstadt einen
„Krippenbummel“. Für drei Stunden sind dann viele Kirchen in
der Stadt geöffnet, um Interessierten eine Besichtigung der
Krippen zu ermöglichen. Auch die örtliche Immanuelgemeinde
der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK)
beteiligt sich an dieser ökumenischen Aktion. Pfarrer Christian
Hildebrandt gibt im Folgenden Informationen zu der Veranstaltung und
beschreibt Erfahrungen, die seine Gemeinde mit dem „Krippenbummel“
gemacht hat.
Der Krippenbummel wird seit 1988 in
Darmstadt veranstaltet. Mittlerweile beteiligen sich über 30
Kirchen an dem Projekt. Wir sind dabei meines Wissens die einzige
freikirchlich organisierte Gemeinde. Wir schließen uns der
Aktion seit etwa 1995 an, denn seither verfügen wir über
eine sehr schöne Krippe. Der Aufwand für uns ist sehr
gering. Die Kirche ist geöffnet von 14 bis 17 Uhr. Es ist
geheizt, ruhige Musik erklingt über Lautsprecher. Zwei bis drei
Personen erwarten die Krippenbummler und stehen zum Gespräch
bereit. Dabei geht es meist über die Herkunft der Krippe und
über den Schmuck am Baum, manchmal über die Besonderheiten
der Gemeinde. Etwa 40 bis 80 Personen, je nach Wetter, treten während
eines Krippenbummels in die Kleine Kirche am See ein und lernen sie
dabei kennen. Viele äußern sich erfreut über die
Gelegenheit, die Kirche einmal von innen sehen zu können.
Der Krippenbummel in Darmstadt eignet
sich als Modell vermutlich am ehesten für größere
Städte. Die Mehrzahl der Krippenbummler wählt sich jedes
Jahr einen anderen Bereich der Stadt aus, um in zwei bis fünf
Kirchen neue Eindrücke zu sammeln. Der Zeitpunkt zum Beginn des
neuen Jahres ist günstig, weil er in den Schulferien liegt und
viele Familien für einen Akzent in nachweihnachtlicher
Entspanntheit dankbar sind.
|