Kirchtürme-Postkarte | aus Tarmstedt | 12-2005


Ein Team aus drei ehrenamtlichen kirchlich Mitarbeitenden hat im Kreis Rotenburg/Wümme eine Idee aufgegriffen, die ihnen aus dem landeskirchlichen Kirchenkreis Rhauderfehn (bei Leer) bekannt geworden war: Sie erstellten eine Ansichtskarte mit 18 Kirchtürmen aus ihrer Region. Einer aus dem Initiativkreis, Wolf Warncke, der zur Salemsgemeinde der SELK in Tarmstedt (bei Bremen) gehört, beschreibt das Projekt im Folgenden näher.


Die Idee, eine Postkarte mit Kirchen oder Kirchtürmen verschiedener Gemeinden unserer Region zu veröffentlichen, hat mir gefallen. So habe ich mit zwei Bekannten – Claudia Grimm und Hauke Lünzmann – entsprechende Vorüberlegungen angestellt. Schließlich haben wir in meinem Heimatort Tarmstedt und in einem Radius von 20 Kilometern um Tarmstedt an zwei Samstagen insgesamt 18 Kirchtürme fotografiert. Anschließend hat das Druckhaus Harms (Groß Oesingen) mit den auf einer CD gelieferten Fotos einen Entwurf für eine Postkarte erstellt. Wir haben dann 2.000 Karten drucken lassen. Die Kosten (590 Euro zzgl. unsere eigenen Material- und Fahrtkosten) haben wir uns zunächst geteilt und als Preise 40 Cent (für Wiederverkäufer) bzw. 60 Cent (bei Direktverkauf) veranschlagt. Auf diesem Weg sollten die verauslagten Mittel in etwa wieder einkommen ...

Nach der Lieferung der Postkarten haben wir umgehend ein Mitteilung an mögliche „Verkaufsstellen“ verschickt. Diese Zusendung beinhaltete jeweils eine Postkarte als kostenloses Muster und ein Anschreiben, in dem wir die Idee der Aktion sowie die Verkaufsbedingungen für Wiederverkäufer (z.B. An- und Verkaufspreis) erklärt haben. Die von uns ins Auge gefassten Verkaufsstellen waren: alle Kirchengemeinden, die auf der Karte zu sehen sind, Verkehrsverein, Kreditinstitute, Buchhandlungen, Tankstellen, Pensionen und Restaurants ... Zusätzlich haben wir die Lokalpresse und überregionale kirchliche Medien über die Aktion informiert (per E-mail mit einer jpg-Datei von der Postkarte).

Gleich mehrere Ziele haben wir mit der Postkarte ins Auge gefasst. Unter der Überschrift „Mit einer Postkarte für die Kirche(n) werben“ geht es darum, den Menschen die kirchenbaulichen Schätze der Region und damit auch die Arbeit und das Leben der Kirchengemeinden wieder ins Bewusstsein zu rufen. Die Kirchen müssen auf der Karte zusammenrücken, damit viele Kirchtürme auf ihr Platz haben. Im übertragenen Sinne sollten die Kirchen näher zusammenrücken, damit die Christen gemeinsam Zeugnis geben können.

Bereits eine Woche nach dem Erscheinen der Karte sind knapp 1.000 Karten verkauft, also knapp die Hälfte der Startauflage. Zwei Monate nach dem Verkaufsbeginn sind rund 1.700 Karten abgesetzt. Erste Überlegungen in Richtung „Nachauflage“ werden angestellt. Allein zehn Kirchengemeinden im Umkreis haben sich mit einem Kontingent an Karten eingedeckt. Von vielen Seiten kommt Lob für die Idee, nette Gespräche zu den Kirchengemeinden (katholische, landeskirchliche ...) ergeben sich am Rande. Und weil die verauslagten Herstellungskosten inzwischen durch Sponsoren gedeckt werden konnten, soll der Erlös an zwei kirchliche Hilfsprojekte weitergeleitet werden: An ein AIDS-Hilfe Projekt der katholischen Gemeinschaft Sant` Egidio (www.santegidio.de) und an das Projekt „Sonnenstrahl“ (Kontakt: Andrea Riemann, Brasilien – siehe auch Luth. Kirchenmission LKM). Auch hierin wird der ökumenische und kirchenverbindende Charakter des Postkarten-Projekts deutlich.