Gemeinde-ABC: Aktivitäten - Rezepte | Berlin-Zehlendorf | 01-2013

„Was is(s)t St. Marien? Ein kulinarisches Alphabet von A wie Adventsbasar bis Z wie Zucchiniauflauf“: So lautet der Titel eines 128 Seiten starken Buches im DIN-A-5-Format und mit Spiralbindung, das aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Jahr 2011 erschienen ist. Die Veröffentlichung stellt – jeweils in alphabetischer Reihenfolge – zum einen Gemeindeaktivitäten aus der Geschichte und aus der Gegenwart der Gemeinde vor, zum andern Kochrezepte, die in Zusammenhang mit der Gemeinde stehen. Kirchenrat Michael Schätzel hat aus der grafisch hochwertig gestalteten Publikation die folgende Beschreibung gewonnen.
 

Festschrift MariengemeindeGemeinsame Mahlzeiten seien für das Leben der St. Mariengemeinde charakteristisch, schreibt Gemeindepfarrer Dr. Gottfried Martens in seinem Vorwort zu „Was is(s) St. Marien?“: „Kaum einen Gemeindekreis, kaum eine Gemeindeveranstaltung gibt es, bei denen nicht immer wieder auch gegessen wird. Das gemeinsame Essen und Trinken ist dabei Ausdruck der Freude aneinander, Ausdruck der Offenheit für Gäste, woher sie auch immer kommen mögen, und ist zugleich auch Ausdruck der liebenden Zuwendung zueinander, die in unserer Gemeinde gepflegt wird.“ In seinem Vorwort stellt der Gemeindepfarrer ausführlich die theologische Verbindung zur Mahlzeit am Tisch des Herrn dar:

„Die St. Mariengemeinde ist, was sie isst: Sie ist Leib Christi, weil sie den Leib Christi isst im Heiligen Mahl. Und dies ist im Falle unserer St. Mariengemeinde nicht nur eine theologisch richtige Feststellung, sondern beschreibt auch ganz praktisch, was das Gemeindeleben in St. Marien entscheidend ausmacht: Das Herz unserer St. Mariengemeinde schlägt im Gottesdienst, schlägt ganz konkret am Altar: In ganz besonderer Weise ist unsere St. Mariengemeinde geprägt von der Freude am Heiligen Altarsakrament. Der regelmäßige Empfang des heiligen Leibes und Blutes des Herrn ist die entscheidende Kraftquelle für das Leben ihrer Glieder ...“

Aus den gemeinsamen Essen in der Gemeinde sei anlässlich des 50. Gemeindejubiläums der St. Mariengemeinde eine doppelte Idee entstanden: „Zum einen gab es bereits seit längerer Zeit Pläne, einige der köstlichen Gerichte, die wir im Laufe der Jahre bei den gemeinsamen Essen genossen hatten, einmal in Rezeptform der Gemeinde zukommen zu lassen ... Zum anderen ergab sich anlässlich des Gemeindejubiläums die Idee, einen kleinen alphabetischen Überblick über die Gemeindekreise in Vergangenheit und Gegenwart der letzten 50 Jahre zu erstellen ... Dieses Alphabet erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gibt aber hoffentlich doch zumindest einen kleinen Einblick in die Vielfalt unseres Gemeindelebens.“

Drei Zwecke solle das „kulinarische Alphabet“ erfüllen: „Es soll zunächst einmal ein Ausdruck unseres Dankes an Christus, den Herrn der Kirche, sein, der unsere St. Mariengemeinde in den vergangenen 50 Jahre so wunderbar geführt und ihr diese besondere Gestalt einer ‚essenden Gemeinde’ gegeben hat. Es soll zum zweiten diejenigen in ihrer Freude an unserer Gemeinde bestärken, die schon zu ihr gehören, und diejenigen an unseren Altar und an unsere Tische einladen, die sich für unsere Gemeinde interessieren. Und es soll drittens natürlich auch dazu animieren, das nachzumachen und nachzukochen, was wir hier in unserer Gemeinde schon miteinander kennengelernt haben.“

Das ABC der Gemeindeaktivitäten beschreibt – teilweise bebildert – gut 90 verschiedene Aktivitäten: bekannte wie Konfirmandenunterricht, Orgeldienste, Schaukasten und Trauungen, aber auch spezielle wie Griechischkurs, Malkurs, Ministrantendienst, Muttertagsausflug, Persische Bibelstunde, Puppenspielgruppe, Rotkohlfreizeit und Werbeteam. Diese Sammlung macht die Veröffentlichung zur Fundgrube für Erinnerungen und Vergewisserungen, aber auch für Anregungen und neue Ideen.

Die Sammlung der Rezepte schließlich, so liest man in deren Einleitung, gehe auf die Idee eines Gemeindegliedes zurück, das sich „zu einer Geburtstagsfeier gewünscht hatte, dass alle Teilnehmer aus der Gemeinde ein Essen mit dem dazugehörigen Rezept mitbringen. Dies wiederholte sich dann noch einmal. So entstand eine umfangreiche Sammlung von Rezepten, die im Laufe der Zeit noch durch weitere Rezeptbeiträge ergänzt wurde. Leider standen nicht auf allen Rezepten die Namen derer, die das jeweilige Rezept beigesteuert hatten. So haben wir auch in den meisten Fällen darauf verzichtet, die Rezepte mit einem konkreten Namen zu versehen. In einigen Fällen haben wir es aber doch getan, um einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln, aus wie vielen verschiedenen Ländern die Menschen stammen, die in unserer Gemeinde ihre geistliche Heimat gefunden haben.“ So finden sich in diesem Kochbuch Rezepte aus Deutschland, Russland und Kasachstan, aus der Mongolei, aus China, aus dem persischen Raum, aus Madagaskar, Lettland, den USA und Israel. Die gut 70 Rezepte werden auf je einer Seite mit Informationen zu den „Zutaten“ und zur „Zubereitung“ vorgestellt.